Richard Novy ist der Neffe von Gusti Wolf und seit Jahren treuer Mitspieler bei der MOvember-Golftrophy. Der Golf- und Kunstfreund hat uns freundlicherweise zwei Exponate von Theo Otto und Felix Albrecht Harta aus dem Nachlass von Gusti Wolf und seinem Privatbesitz zur Versteigerung zur Verfügung gestellt.
Gusti Wolf (1912-2007) war Burgschauspielerin, Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters und trug die Ehrentitel Kammerschauspielerin und Professor, wobei Sie letzteren nie verwendete. Unzählige Auszeichnungen, darunter die „Romy“ als beliebteste Schauspielerin 1992 und der berühmte Nestroy-Ring oder das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich zeichneten Ihren Lebensweg.
Sie wirkte in unzähligen Filmen und TV Produktionen mit, hatte legendäre Auftritte in „Kottan ermittelt“ oder „Rex“. Zu ihren erfolgreichsten und beliebtesten Rollen in jungen Jahren auf der Bühne gehörte der Puck in William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Fritz Grünbaum und Karl Farkas erkannten ihr komisches Talent und schrieben für Gusti Wolf zwei Revuen, die über 100-mal in den Wiener Kammerspielen gespielt wurden.
Die Beziehungen zu ihrem Ziehvater Felix Albrecht Harta und ihrem Lebensabschnittspartner Theo Otto macht es auch noch heute möglich, ihren sozialen Gedanken als „letzter Wolf“ fortzuführen. Daher trennt sich Richard Novy ganz im Sinne von Gusti Wolf gern von zwei Kunstwerken für den guten Zweck.
Theo Otto (1904 – 1968) war fast 13 Jahre mit der beliebten Burgschauspielerin Gusti Wolf liiert. Dabei entstanden unzählige Skizzen und Illustrationen von Gusti, die nach seinem Tod Teile seines künstlerischen Nachlasses betreute und der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Nun gibt es eines der sehr raren Kunstwerke aus dem Nachlass des nach dem Zweiten Weltkrieg (als politischer Gegner des Nazi-Regimes) gefragtesten Bühnenbildners des deutschsprachigen Theaters zu ersteigern. Otto arbeitete unter anderem für die Salzburger Festspiele und das Wiener Burgtheater, aber auch für viele internationale Bühnen (z.B. New York, Paris, London, Mailand). Für mehrere Uraufführungen Bertolt Brechts gestaltete er Bühnenbilder, so auch 1941 für „Mutter Courage und ihre Kinder“. Das Gedicht „Theo, schwanke nicht“ schrieb Brecht 1956 für ihn.
Felix Albrecht Harta (1884 – 1967) war der „Ziehvater“ von Gusti Wolf, die während und nach dem 1. Weltkrieg temporär bei der Familie Harta aufwuchs. In dieser Zeit entstanden einige Bilder, Skizzen und Illustrationen der „jungen Gusti“, wovon nun eines zu ersteigern ist.
Felix Albrecht Harta war u.a. an der Gründung der Salzburger Festspiele beteiligt, Mitglied des berühmten „Hagenbundes“ und sehr eng mit Künstlern wie Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Albert Paris Gütersloh befreundet (was auch einige gegenseitige Bildnisse zeigen). 1939 ging er ins Exil nach England, nach seiner Rückkehr 1950 lebte er bis zu seinem Tod in Salzburg. Er erhielt u.a. 1929 den Österreichischen Staatspreis und 1934 den Ehrenpreis der Stadt Wien.